
Zur Zeit wird im Zusammenhang einer möglichen Friedenslösung im Ukraine Krieg immer wieder die Forderung nach Sicherheitsgarantien für die Ukraine laut. Zum einen von der Ukraine selbst, aber auch von europäischen Staaten. Ebenso eine quasi Beistandsverpflichtung einiger NATO-Staaten, wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien, für die Ukraine ins Spiel gebracht.
Was wie ein Weg zum Frieden erscheint, entpuppt sich bei genauerer Betrachtung eher als eine weitere Eskalation. Stehen deutsche, französische oder britische Truppen auf Ukrainischem Boden bzw. gibt es eine Beistandspflicht, ist es nur noch einer kleiner Schritt – eine Provokation oder eine False Flag Aktion – und der Krieg mit Russland wird unvermeidlich. Die Ukraine und alle Beteiligten brauchen keine Sicherheitsgarantien, sondern nur den Willen zum Frieden.
Die Regierung der USA treiben aus meiner Sicht ein Verwirrungsspiel. Sie tun so, als würden sie eine Friedenslösung forcieren, in Wahrheit aber tun sie nicht die notwendigen Schritte zum Frieden und spielen auf Zeit. Parallel dazu liefern sie weiter Waffen, die jetzt die Europäer, allen voran Deutschland, bezahlen, drohen Russland mit Sanktionen und unternehmen nichts, um die Ukraine oder die EU zum Frieden zu bewegen. Die USA sind nun militärisch aus dem Schneider, der Dollar rollt und die europäischen Staaten zahlen die Zeche und tragen das Risiko einer Eskalation alleine. Läuft!
Es wird weiterhin das Narrativ verbreitet, dass Europa sich nicht ohne die USA verteidigen könne und dass die Nato 70 Jahre lang ein Garant für Frieden gewesen sei. Beide Thesen sind eine manipulative Falschbehauptung. Es wird impliziert, dass die NATO 70 Jahre lang einen Angriff auf Europa verhindert hätte. Das ist völlig an den Haaren herbeigezogen. Der einzige Grund, warum es keinen Krieg gab, war, dass uns in Europa niemand angreifen wollte. Was sollte Russland, China oder wer auch immer für einen Grund haben, uns anzugreifen. Es gibt keinen. Zu glauben, das ständig irgendjemand einen angreifen will, hat einen Namen: Paranoia. Oder anders ausgedrückt: „Was ich selber denk‘ und tu‘, das trau‘ ich meinem Nächsten zu“. Allein das Imperium USA strebt nach weltweiter militärischer Dominanz und schürt Krieg, wo es kann. Die Außenpolitik der USA lässt sich mit einem Satz zusammenfassen: „Tu, was wir Dir sagen und komm uns nicht in die Quere, sonst machen wir Dich platt!“ Russland operiert militärisch meist nur in angrenzenden Nachbarstaaten, um seine unmittelbaren strategischen Sicherheitsinteressen zu wahren. Die USA hingegen haben ihre strategischen Sicherheitsinteressen auf die ganze Welt ausgedehnt. Was würden die USA tun, wenn Russland und China ein Regime in Mexico installieren, finanzieren, aufrüsten und gegen die USA in Stellung bringen würden?
Die USA sind nicht unser Freund und Partner. Das Verhältnis von USA und Deutschland kann man mit einer Beziehung vergleichen, wo ein narzistischer Mann die Frau unterdrückt und manipuliert. Solange die Frau dem Mann immer schön das Essen kocht, die Wohnung putzt und jederzeit bereitwillig die Beine breit macht, ist die Welt „in Ordnung“. Aber wehe die Frau widerspricht oder will sich selbst verwirklichen, dann zeigt er sein Wahres Gesicht. Er manipuliert, schlägt, bedroht, vergewaltigt.
Das dritte Narrativ, das in keinem Statement der Aufrüstungsneurotiker fehlen darf, ist der Begriff der Abschreckung. Aufrüstung und Kriegstüchtigkeit halten potentielle aggressive Angreifer davon ab, einen anzugreifen. Denken wir mal logisch: Würde ein bösartiger hochgerüsteter aggressiver Gegner nicht trotzdem angreifen? Er würde nur auf die richtige Gelegenheit warten und dann zuschlagen. Kriege haben immer einen Grund – und zwar nennt man das: Kriegsziele. Das war im ersten und zweiten Weltkrieg so und ist auch in allen anderen Kriegen der Fall. Welches Kriegsziel sollte Russland haben, die NATO -Staaten anzugreifen?
Die Gefahr gegenseitiger Aufrüstung zur Abschreckung ist immer die, dass irgendwann kluge Militärstrategen auf die Idee kommen: „Der Gegner ist hochgerüstet und das ist eine Gefahr für uns. Diese Gefahr müssen wir beseitigen. Wir müssen nur schneller sein und zuerst und schnell zuschlagen.“ Das klappt dann meist nicht und endet in einem Abnutzungskrieg. Ist der Krieg ersteinmal eröffnet, kann niemand mehr zurück, denn „man hat doch schon so viel investiert und geopfert.“ Das sind die Gesetzmäßigkeiten eines jeden Krieges. In sich logisch, aber fatal.
Aus Sicht der einfachen Menschen macht es gar keinen Sinn, wegen ein paar Quadratkilometern Land und wegen irgendeiner Grenze hunderttausende Leben zu opfern. Und die Menschen, die Kriege anzetteln und davon profitieren, das sind nicht die, die auf dem Schlachtfeld für den „Staat“ ihr leben lassen.
Die einzige Möglichkeit, dauerhaft mit anderen Ländern in Frieden zu leben, ist wirtschaftliche Zusammenarbeit und Respekt vor der Kultur und den Interessen der Anderen.
Kommentar von Peter Anders
24.08.2025